Zivilgesellschaft
Zivilgesellschaft leistet vor Ort in den Kommunen einen wichtigen Beitrag zur Gestaltung der kommunalen Bildungslandschaft. Sie ist vielfältig und heterogen – sowohl, was die Organisationsform als auch die Arten und Inhalte des Engagements betrifft. Zivilgesellschaftliche Bildungsakteur*innen können Bildungsengagierte, also engagierte Einzelpersonen, oder Bildungsorganisationen, beispielsweise gemeinnützige Vereine oder Stiftungen, sein. Sie bieten mit ihren Bildungsangeboten eine wertvolle Ergänzung zu klassischen Angeboten und erweitern formales um non-formales und informelles Lernen. Zugleich erreichen sie die unterschiedlichsten sowie auch schwer erreichbare Zielgruppen und erhöhen somit Teilhabe, Partizipation und Chancengerechtigkeit. Darüber hinaus decken sie ein breites Themenspektrum ab, das von kultureller über politische Bildung bis hin zu Umweltbildung und Sportangeboten reicht und alle Phasen des Lebenslangen Lernens umfasst.

Relevanz für Brandenburg
- Mehr als 800.000 Menschen in Brandenburg, also jede*r Dritte engagiert sich freiwillig. Ehrenamt in Brandenburg – Engagiert für Brandenburg
- Im Bereich des bürgerschaftlichen Engagements belegt Brandenburg einen Spitzenplatz im Osten Deutschlands. www.politische-bildung-brandenburg.de/themen/buergerbeteiligung/freiwilligenarbeit-und-ehrenamt
- In Brandenburg gibt es eine breite und umfassende Palette an zivilgesellschaftlichen Bildungsakteur*innen, die sich entlang der gesamten Bildungskette engagieren. Diese reichen von der frühkindlichen Bildung bis ins hohe Alter und umfassen die unterschiedlichsten Themen.
- Mehr als 297 Stiftungen existieren in Brandenburg, von denen sich knapp 37 % im Bereich Bildung und Erziehung engagieren. Stiftungen in Brandenburg | Bundesverband Deutscher Stiftungen
Wie Zivilgesellschaft und Kommune erfolgreich zusammenarbeiten
Für eine ganzheitliche Steuerung der kommunalen Bildungslandschaft ist eine erfolgreiche Zusammenarbeit von Kommune und Zivilgesellschaft erforderlich: Sie haben unterschiedliche Blickwinkel auf die Bildungslandschaft und bringen unterschiedliche Ressourcen ein. Zivilgesellschaftliche Bildungsakteure ermöglichen eine zielgruppen- sowie bedarfsgerechte und innovative Gestaltung von Bildungsangeboten und tragen so in Kooperation mit der Kommune wesentlich zur Gestaltung der Bildungslandschaft bei.
Die Zusammenarbeit zwischen kommunaler Verwaltung und zivilgesellschaftlichen Bildungsakteur*innen erfordert eine wertschätzende Zusammenarbeit auf Augenhöhe sowie eine Berücksichtigung der unterschiedlichen Handlungs- und Funktionslogiken von Zivilgesellschaft und Verwaltung.
„Wenn man etwa einen Sportverein zur Teilnahme an einer Bildungskonferenz gewinnen möchte, hilft es wenig, ihn als „Bildungsakteur“ anzusprechen. Erfolgreicher ist es, den Verein als das anzusprechen, was er ist – als Sportverein – und gleichzeitig in wenigen Worten deutlich zu machen, welchen Beitrag er zur Bildungslandschaft leistet. Auch das Format und die Sprache von Veranstaltungen spielen eine Rolle: statt zur „Bildungskonferenz“ einzuladen, könnte eine Einladung zu „Kommune gemeinsam gestalten“ oder „Zusammen wirken – für Kinder, Jugendliche und Familien“ mehr Resonanz erzeugen.“
Dr. Jana Priemer
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Zivilgesellschaftsforschung sowie an der Freien Universität Berlin

Material
Zivilgesellschaft und Kommune. Gemeinsam Bildungslandschaften gestalten
Die Publikation zeigt, wie zivilgesellschaftliche Akteur*innen gemeinsam mit Kommunen Bildungslandschaften gestalten – mit Praxisbeispielen, Kooperationen und datenbasiertem Bildungsmanagement…
Digitale Tools in Engagement und Ehrenamt. Leitfaden zu den Chancen und Möglichkeiten der Digitalisierung für kleine zivilgesellschaftliche Organisationen in ländlichen Räumen
Die Broschüre erklärt, wie kleine Vereine auf dem Land digitale Tools sinnvoll nutzen können. Sie bietet Praxisbeispiele, zeigt…
Weiterbildung und Qualifizierung von Ehrenamtlichen
Die Seite der LAGfa Brandenburg bietet Engagierten und gemeinnützigen Organisationen eine Übersicht über kostenlose Weiterbildungen und Hinweise zu…
Eine Handvoll Fragen
- Einbindung der Zivilgesellschaft in das kommunale Bildungsmanagement – eine Handvoll Fragen an Dr. Jana Priemer
- Stärkung des ländlichen Raums durch ehrenamtliche Bildungsausschüsse – eine Handvoll Fragen an Matthias Oberbacher
Best practice Beispiel: Ehrenamtliche Bildungsausschüsse in Südtirol
„Die Bildungsausschüsse sind Zusammenschlüsse ehrenamtlich engagierter Personen in den Dörfern Südtirols, die die Weiterbildung vor Ort koordinieren und fördern. Sie erfassen die Bildungsbedürfnisse der lokalen Bevölkerung und setzen sich dafür ein, diese in konkrete Angebote umzusetzen. Begleitet werden die Bildungsausschüsse von den hauptamtlichen Bezirksservicestellenleiter*innen, die die Arbeit der Bildungsausschüsse unterstützen und begleiten. Diese motivieren die Ehrenamtlichen, sind Impulsgeber*innen und Ansprechperson für die Bildungsausschüsse selbst, für die Gemeinden und für das Amt für Weiterbildung.“
Matthias Oberbacher
Erwachsenenbildner und Bildungsreferent
Cusanus Akademie in Brixen/Südtirol

Akteur*innen und Netzwerke im Land Brandenburg
- Landesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement – Ehrenamt in Brandenburg
- Landesverband der Kita- und Schulfördervereine Berlin-Brandenburg e.V. (lsfb)
- Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen im Land Brandenburg
- brandenburgische Akteure und Teilhaber im Netzwerk Stiftungen und Bildung
- Bürgerstiftungen in Brandenburg
- Brandenburgische Sportjugend
- Förderverein Akademie 2. Lebenshälfte im Land Brandenburg e.V.
- Die Fachstelle JULEICA und EHRENAMT, Landesjugendring Brandenburg e.V.
- Dorfbewegung Brandenburg e.V. – Netzwerk Lebendige Dörfer
- Neuland 21 e.V.
- Kompetenzzentrum Lernen durch Engagement/Service Learning, RAA Brandenburg
- Servicestelle BNE in Brandenburg
Engagement und Ehrenamt in Brandenburger Kommunen
- Barnim
- Brandenburg an der Havel
- Cottbus
- Frankfurt (Oder)
- Oberhavel
- Oberspreewald-Lausitz
- Oder-Spree
- Potsdam
- Potsdam-Mittelmark
- Teltow-Fläming
- Uckermark
Kontakt
Stefanie Kraus
FACHBERATERIN
für Fachkräftesicherung & Integration
Tel.: 0331 – 7048 8309
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