3. Entwicklungsforum Fachkräftesicherung
Die Entwicklungsforen Fachkräftesicherung bieten teilnehmenden Kommunen die Chance auf Vernetzung, Austausch und wissenschaftlichen Input. Das dritte Entwicklungsforum fand am 18. März 2025 in der Schule des 2. Bildungsweges am Funkerberg der Stadt Königs-Wusterhausen statt und legte den thematischen Fokus auf das Bildungsmonitoring. Damit wurde auch an die vorangegangenen Entwicklungsforen im Juli und Oktober 2024 angeknüpft. Das erste Entwicklungsforum hat Herangehensweisen und Handlungsoptionen zur Bearbeitung der Fachkräftesicherung aus der Perspektive des kommunalen Bildungsmanagements thematisiert. Darauffolgend wurde im Rahmen des zweiten Entwicklungsforums auf die Frage der Fachkräftegewinnung in Zeiten des Strukturwandels, des demographischen Wandels und der digitalen Transformation eingegangen.
In der dritten Auflage des Entwicklungsforums Fachkräftesicherung befassten wir uns mit Grundlagen für den Aufbau eines aussagekräftigen Bildungsmonitorings im Handlungsfeld der Fachkräftesicherung und betrachteten, welche Datenquellen hierbei hilfreich sein können und an welcher Stelle eigene Lösungsansätze beispielsweise durch eigene Erhebungen erforderlich werden. Nach der freundlichen Begrüßung durch Stefan Klein, Dezernent für Finanzen, Schulen und innere Verwaltung im Landkreis Dahme-Spreewald konnten sich die Teilnehmenden im Rahmen eines „spontanen Netzwerkens“ direkt kennenlernen, bevor es zu den Impulsvorträgen kam.



Wissen schafft Praxis I
Fachkräftesicherung im DKBM: Herangehensweisen für das kommunale Bildungsmonitoring
In ihrem Vortrag beschäftigte sich Katharina Kleinaltenkamp, Fachstelle für kommunales Bildungsmonitoring (KOSMO), mit der Rolle des kommunalen Bildungsmonitorings bei der Fachkräftesicherung. Sie betonte die Herausforderungen dieses komplexen Themenfelds, das von zahlreichen Faktoren wie Digitalisierung, demografischem Wandel und unterschiedlichen regionalen Bedingungen beeinflusst wird. Trotz einer Fülle an Daten sei deren Interpretation nicht immer einfach.
Um Kommunen eine strukturierte Herangehensweise zu ermöglichen, stellte Katharina Kleinaltenkamp drei zentrale Strategien vor. Erstens sei eine Systematisierung der Fachkräftesicherung essenziell, um ein Gesamtbild der Situation zu erhalten. Dabei müsse zwischen quantitativen Faktoren wie demografischen Entwicklungen und qualitativen Aspekten wie Bildungsprozessen unterschieden werden. Zweitens empfahl sie eine Fokussierung auf besonders relevante Bereiche, um gezielte Maßnahmen ableiten zu können. Drittens hob sie die Bedeutung der Kontextualisierung hervor, bei der Daten durch Vergleiche und Ergänzungen aussagekräftiger gemacht werden.

Zur praktischen Umsetzung präsentierte sie digitale Werkzeuge wie das MINT-DataLab und den Jobmonitor, die fundierte Analysen ermöglichen. Abschließend betonte Katharina Kleinaltenkamp, dass eine datenbasierte Herangehensweise entscheidend sei, um Bildungsmaßnahmen gezielt auf die Fachkräftesicherung auszurichten.
Wissen schafft Praxis II
Datenbasierung in der Fachkräftesicherung: Arbeitsmarktstatistik und ihre Chancen

Im Anschluss konnte Bennet Krebs von der Fachstelle „Fachkräftesicherung/Bildung im Strukturwandel“ per Videoanruf zugeschaltet werden, um über die Bedeutung datenbasierter Ansätze in der Fachkräftesicherung zu sprechen und die Chancen der Arbeitsmarktstatistik vorzustellen. Er betonte, dass eine fundierte Analyse nicht nur die Problembestimmung erleichtert, sondern auch Potenziale sichtbar mache. Allerdings erfordere der Umgang mit Arbeitsmarktdaten ein kritisches Verständnis, da Indikatoren oft begrenzt aussagekräftig seien und sorgfältig interpretiert werden müssten.
Als zentrale Datenquellen stellte Bennet Krebs die BA-Engpassanalyse und die QuBe-Projektionen vor. Die BA-Engpassanalyse kombiniert verschiedene Indikatoren, um Fachkräfteengpässe zu bewerten, während QuBe-Projektionen langfristige Entwicklungen am Arbeitsmarkt modellieren. Beide liefern wertvolle Erkenntnisse für Kommunen und Bildungseinrichtungen.
Der Vortrag schloss mit der Frage nach dem Verhältnis von Expertise und Empirie: Während Daten wichtige Hinweise liefern, bleibt ihre Interpretation essenziell. Eine Kombination aus statistischen Analysen und Experteneinschätzungen sei daher der beste Weg, um fundierte Strategien zur Fachkräftesicherung zu entwickeln.
Praxis schafft Wissen
Berufsorientierung im Landkreis Dahme-Spreewald: Ansätze und Herausforderungen für eine gelungene kommunale Fachkräftesicherung
Aus dem Landkreis Dahme-Spreewald gaben Bildungsmanagerin Veronika Gebel und Bildungsmonitorerin Anja Schwerin Einblicke in die Ansätze und Herausforderungen der kommunalen Fachkräftesicherung. Sie führten aus, dass die Berufsorientierung ein entscheidender Bestandteil der Fachkräftesicherung in ihrem Landkreis sei. Zentrale Punkte sind die enge Vernetzung regionaler Akteur*innen, praxisnahe Maßnahmen sowie digitale Instrumente. Die Bildungsplattform des Landkreises bietet umfangreiche Informationen und Unterstützung für Schulen, Eltern und Jugendliche. Initiativen wie die Praktikumswoche oder das Projekt „LDS integriert“ fördern gezielt Übergänge in Ausbildung und Beruf, auch für junge Menschen mit Migrationshintergrund. Besonderes Interesse fanden neben den erwähnten Bildungskonferenzen die Schüler*innen- und Elternbefragungen. Als ebenso wertvolle Impulse für die Weiterentwicklung wurde eine kontinuierliche Schulentwicklungsplanung mit digitalen Tools wie DUVA beschrieben. Ziel ist eine koordinierte, transparente und zukunftsfähige Berufsorientierung für alle Schulformen im Landkreis.

Als zentrale Datenquellen stellte Bennet Krebs die BA-Engpassanalyse und die QuBe-Projektionen vor. Die BA-Engpassanalyse kombiniert verschiedene Indikatoren, um Fachkräfteengpässe zu bewerten, während QuBe-Projektionen langfristige Entwicklungen am Arbeitsmarkt modellieren. Beide liefern wertvolle Erkenntnisse für Kommunen und Bildungseinrichtungen.
Der Vortrag schloss mit der Frage nach dem Verhältnis von Expertise und Empirie: Während Daten wichtige Hinweise liefern, bleibt ihre Interpretation essenziell. Eine Kombination aus statistischen Analysen und Experteneinschätzungen sei daher der beste Weg, um fundierte Strategien zur Fachkräftesicherung zu entwickeln.

Workshop-Phase
Nach den Wissens- und Praxis-Impulsen konnten sich die Teilnehmenden in zwei Workshops konkret zu den Themen „Fachkräftepotenziale eruieren“ und „Übergang – Schule und Beruf“ austauschen. Wichtig waren hier die ersten Schritte, hin zu einem datenbasierten kommunalen Bildungsmanagement und auch, welche Datenquellen wo angefragt werden können. Bereichernd ergänzt wurde der Austausch durch die Einschätzungen von Katharina Kleinaltenkamp von der Fachstelle für kommunales Bildungsmonitoring (KOSMO) sowie Dr. Eric Hielscher vom Netzwerkbüro Bildung in der Lausitz.













Gemeinsam wertvolles Wissen teilen
Die Kombination der Vorträge im ersten Teil des Entwicklungsforums gaben wertvollen Input für die Workshops und darüber hinaus. Dabei profitierten Teilnehmende vom Austausch zu den Themen Datenquellen und Kooperation, wobei Grundlegendes als auch Detailfragen angesprochen wurden. Als hilfreich bewerteten Teilnehmende auch die Tools und Portale, zu denen die Referent*innen und Teilnehmenden rieten bzw. Einsichten teilen konnten. Teilnehmende zeigten sich zuversichtlich, nun dank neuer Erkenntnisse eigene Strategien auf den Weg bringen zu können, Strukturen zu entwickeln und die Vernetzung weiter zu stärken. Wie auch bei vorangegangen REAB-Veranstaltungen teilten die Teilnehmenden die Einsicht, mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert zu sein, ihnen aber dank Wissenstransfer, Austausch und Vernetzung besser begegnen zu können. Die nächste Gelegenheit dafür wird es zum Fachtag am 20. Mai 2025 in Eberswalde geben, der unter dem Motto „Bildung in bewegten Zeiten“ veranstaltet wird.
Material
Weiteres zum Thema Fachkräftesicherung














Format Entwicklungsforum
Das Format Entwicklungsforum ermöglicht Bildungskommunen und weiteren interessierten Kommunen im Land Brandenburg, in einen persönlichen Fach- und Erfahrungsaustausch zum Thema Fachkräftesicherung zu treten.
