9. Qualitätszirkel für non-formale Bildung

Dieser Qualitätszirkel ging der Fragestellung nach „Bewährte Strukturen für neue Themen:
Wie Kommunen im non-formalen Bildungsbereich wirkungsvoll aktivieren und steuern können“. Dabei konnte vor allem das Praxisbeispiel der Stadt Würzburg verdeutlichen, wie das Thema kulturelle Bildung angegangen werden kann.

Zuvor haben die Teilnehmenden die Gedenkstätte „Lindenstraße“ besucht und während der Führung erfahren, welche Rolle der Ort in der Zeit des Nationalsozialismus und der DDR gespielt hat. Desweiteren wurde der Besuch der finnisch-schwedischen Delegation aus der Doppelstadt Tornio-Haparanda für die 41. Kalenderwoche 2024 geplant, in der unter anderem das Entwicklungsforum in Frankfurt (Oder) stattfand.


Orte politischer Bildung

Führung durch die Gedenkstätte „Lindenstraße“ mit Michael Siems

Die Gedenkstätte „Lindenstraße“ liegt mitten in der Potsdamer Innenstadt und informiert als ehemaliges Gefängnis- und Gerichtsgebäude über die Geschichte politischer Verfolgung während des Nationalsozialismus, der sowjetischen Besatzungsmacht und der DDR-Zeit, „[…] aber auch [über] die Überwindung der SED-Diktatur durch die Friedliche Revolution 1989/90“ (Internetseite der Gedenkstätte). Entlang von Biografien wird auf Menschen aus der Stadt aufmerksam gemacht, die wegen ihrer politischen Überzeugung, ihres Glaubens, ihrer Rasse, ihres widerständigen Verhaltens oder nur auf Verdacht hin verfolgt wurden, in Lager kamen, daraufhin ihr Leben verloren oder gezielt ermordet wurden. Die Gedenkstätte als historischer Ort verdeutlicht die fortwährend hohe Relevanz einer starken Erinnerungskultur und der politischen Bildung auf kommunaler Ebene. Weiter Informationen zur Gedenkstätte „Lindenstraße“ finden Sie hier.

Das Treffen des Qualitätszirkels fand im ehemaligen Gerichtssaal statt.


Non-formale Bildung in der kommunalen Bildungsgestaltung

Voneinander lernen: „Herangehensweisen und Handlungsoptionen für das datenbasierte kommunale Bildungsmanagement im Rahmen der kulturellen Bildung“

In der Stadt Würzburg kam im Zuge von Schulentwicklungsprozessen der Bedarf auf, kulturelle Bildung als Thema im Bildungsbereich stärker zu bearbeiten. Seitens der Schulen wurde zudem eben dieser Bedarf verdeutlicht.

Als strategisches Ziel benannten Nadine Bernard, Bildungsmanagerin der Stadt Würzburg, und Dr. Alexandra Maßmann, Bildungsmonitorerin der Stadt Würzburg, das Wissen darüber, welche Bereiche mit Blick auf die kulturelle Bildung gestärkt werden sollen. Diese Zielsetzung wurde mit Kulturvermittelnden, Schulen und Verwaltung rückgekoppelt. Abschließend konnten zwanzig Handlungsempfehlungen vom Bildungsbüro gegeben werden.

Schritte, die das Bildungsbüro im Zuge der Bearbeitung der kulturellen Bildung gegangen ist:

  • Zielsetzung klären
  • Definition von kultureller Bildung festlegen
  • Datenlage zu kultureller Bildung (Ist und Soll)
  • Erstellen eines Multiplikatorensystems
  • Befragung der Zielgruppen: Kulturvermittelnde und Schulen
    • Einbezug der Indikatoren der BKJ
    • Rücklauf aus allen Sparten der Kultur
    • Bei Schulen wurde eher mit geschlossenen Fragen gearbeitet

Zudem teilte das Bildungsbüro Würzburg folgende Hinweise mit den Städten:

  • Bildungsbeirat als Instrument für das Marketing
  • Parallelstrukturen abbauen
  • Zielsetzung politisch schärfen lassen/ Thema sollte auf politische Entscheidungsebene geführt werden (Interesse für Thema wecken)

Für die künftige Bearbeitung der kulturellen Bildung soll ein Förderwettbewerb durch die Stadt organisiert werden, um Kooperationsprojekte der kulturellen Bildung zu unterstützen. Intern soll der Frage nachgegangen werden, wie man Kräfte bündeln kann und Kooperationen sowohl innerhalb der Verwaltung als auch mit extern Akteur*innen gestärkt werden können.


Material

Weiteres zum Thema kulturelle Bildung


Format Qualitätszirkel

Der Qualitätszirkel ist ein bewährtes Format, das bereits die Transferagentur Brandenburg erfolgreich durchführte. Im Rahmen des Qualitätszirkels für non-formale Bildung setzen die kreisfreien Städte Potsdam, Cottbus und Frankfurt (Oder) die kulturelle Bildung als Schwerpunkt. Es werden Herangehensweisen und Handlungsoptionen für das kommunale Bildungsmonitoring herausgearbeitet und gemeinsame Schritte für die Bearbeitung des Themenfelds festgelegt.

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