Fachtag – Bildung in bewegten Zeiten

Bildung findet vor Ort statt: So lautet die Kernaussage der Aachener Erklärung, die 2007 anlässlich eines Kongresses des Deutschen Städtetages verabschiedet wurde. Die kommunale Ebene ist Ausgangspunkt für Bildungsprozesse in den verschiedenen Lebensphasen. Hier entscheidet sich Erfolg oder Misserfolg von Bildung und hier werden die Grundlagen für gesellschaftliche Teilhabe der Individuen gelegt. Kommunen sind daher auch besonders gefordert, Strukturen zu entwickeln, die es ermöglichen flexibel auf gesellschaftliche Anforderungen zu reagieren.

Bei unserem landesweiten Fachtag am 20. Mai 2025 in Eberswalde möchten wir mit Ihnen entlang ausgewählter Bildungsthemen diskutieren und dabei folgenden Fragen nachgehen:

  • Welche Voraussetzungen sind für eine ressortübergreifende Steuerung und Koordinierung in den Kommunen notwendig?
  • Wie gelingt eine Öffnung in den Sozialraum und die Stärkung von regionalen Bildungsnetzwerken?
  • Welche Rahmenbedingungen braucht eine kooperative Verantwortungsgemeinschaft für Bildung?

Die Veranstaltung setzen wir in Kooperation mit dem Landkreis Barnim um.

Zielgruppe

Leitungen der Bildungsbüros und ihre Mitarbeitenden sowie Leitungen der Ämter und Sachgebiete für Bildung, Jugend, Soziales und angrenzende Bereiche. Ebenso werden Akteur*innen aus der Landesverwaltung und der Zivilgesellschaft angesprochen.


Thematischer Fokus

Mit der Aachener Erklärung ist der Stellenwert und die Bedeutung der Kommunen in Bildungsfragen stark ins gesellschaftliche Bewusstsein gerückt. Damit Bildungsthemen in den Landkreisen und kreisfreien Städten koordiniert und zielgerichtet umgesetzt werden können, ist sowohl eine ressortübergreifende interne Steuerung notwendig wie auch die Öffnung in den Sozialraum und die Stärkung von regionalen Netzwerken.


Programm

09:30 Uhr

Ankommen

10:00 Uhr

  • Regina Büttner, Referatsleiterin im MBJS
  • Dr. Thomas Greiner, Unterabteilungsleiter im BMBF

10:30 Uhr

  • Prof. Dr. Thomas Rauschenbach, Seniorprofessor, TU Dortmund

11:30 Uhr

  • Prof. Dr. Thomas Rauschenbach, Seniorprofessor, TU Dortmund
  • Dr. Christine Schäfer, Amtsleiterin für das Bildungs- und Schulverwaltungsamt, Landkreis Barnim
  • Sören Bollmann, Leiter des Frankfurt-Słubicer Kooperationszentrums und Bildungsbüros Frankfurt (Oder)
  • Dr. Anika Duveneck, Wissenschaftlerin, Freie Universität Berlin

12:15 Uhr

Stärkende Mittagspause

13:00 Uhr

13:45 Uhr

14:00 Uhr

  • Bildungslandschaften gestalten – Strategien zur kommunalen Koordinierung und kooperativen Steuerung
  • Vereine und Engagierte in kommunalen Bildungslandschaften
  • Kommunale Koordinierung und kooperative Steuerung für einen kindgerechten Ganztag
  • Kulturelle Bildung in der kommunalen Bildungslandschaft wirkungsvoll gestalten
  • Inklusion in kommunalen Bildungslandschaften strategisch steuern

15:30 Uhr

Kanaltheater Eberswalde

16:00 Uhr

Ende der Veranstaltung


Workshop-Details

2009 wurde die „Bildungsinitiative Barnim“ ins Leben gerufen, um eine langfristige Perspektive für Bildungsentwicklung im Landkreis Barnim zu schaffen und nachhaltige Strukturen eines datenbasierten Bildungsmanagements aufzubauen. Bereits im Folgejahr ließ die Kreisverwaltung Taten folgen und richtete das Sachgebiet Bildung ein, das mit den Aufgaben Monitoring, Strategieentwicklung und Koordination im Bildungsbereich betraut wurde. Heute kann der Landkreis Barnim auf eine erfolgreiche Bildungskoordination zurückblicken.

  • Renate Wolter (Sachgebietsleitung Bildung) und Michaela Göths (Sachbearbeiterin Bildungskoordination/ Weiterbildung) aus der Landkreisverwaltung Barnim stellen als Praxisbeispiel ihre Herangehensweisen und Erfahrungen bei der Gestaltung von Bildungslandschaften, insbesondere in Hinblick auf Kooperation und Koordination, vor.
  • Katrin Kantak (Geschäftsführung kobra.net GmbH) wird als critical friend das Wirken des Sachgebiets Bildung kontextualisieren und kommentieren.

Im Anschluss an das Praxisbeispiel richtet der Workshop seinen Blick auf die Fragen, wie erfolgreiche Strategien zur Gestaltung von Bildungslandschaften entwickelt werden können, welche Kooperationen sie benötigen und wie die Verfolgung der Strategien koordiniert werden kann.

Vereine und Engagierte sind oftmals unerkannte Bildungsakteure vor Ort. Mit der Themenvielfalt ihres Engagements erweitern sie formale Bildung um non-formales und informelles Lernen. Damit leisten sie einen besonderen Beitrag für persönliche Entfaltung, Teilhabe und individuelles Lernen.

Um die aktuellen Herausforderungen des gesellschaftlichen und demographischen Wandels zu meistern, kann eine stärkere Vernetzung der Zivilgesellschaft innerhalb kommunaler Bildungslandschaften und die Verbesserung der Sichtbarkeit ihres Engagements in der Bildung ein wirksamer Handlungsansatz sein.

  • Jana Priemer vom Zentrum für Zivilgesellschaftsforschung beim Wissenschaftszentrum Berlin wird die Erkenntnisse der 2024 erschienenen Studie „Zivilgesellschaft und Bildung“ vorstellen.
  • Antonia Schumann von neuland21 gibt anhand von zwei Projektbeispielen – der Ehrenamtsplattform digital.verein.t sowie einem Bildungsportal – Einblicke in die partizipative Einbindung von Vereinen, Engagierten und Zivilgesellschaft. Sie zeigt, welche Potentiale solche Beteiligungsprozesse bieten – und mit welchen Herausforderungen sie verbunden sein können.

Im Workshop gehen wir der Frage nach, wie sich eine partnerschaftliche Kooperation der kommunalen Bildungssteuerung gemeinsam mit der Zivilgesellschaft gestaltet lässt und welche Handlungsansätze sich für ein kommunales Bildungsmanagement ergeben.

Für die Umsetzung einer individuellen und ganzheitlichen Förderung für alle Kinder und der Gestaltung eines ganztägigen Lern- und Lebensortes, bedarf es eines multiprofessionellen Teams aus Jugendhilfe und Schule und Kooperationspartner aus der kulturellen Bildung, dem Sport und vielen weiteren Bereichen.

Der Landkreis Potsdam-Mittelmark hat dafür das Konzept der Integrierten Kindertagesbetreuung  (IKTB) als Ganztagsmodell in Kooperation mit Grundschulen entwickelt. Von Seiten des Landkreises wurden in einer Arbeitsgruppe mit Beteiligten aus Jugendhilfe, Schule aus Praxis und Verwaltung verbindliche Qualitätsstandards formuliert. An den Standorten, die das Modell umsetzen, wirken alle Pädagoginnen als Team auf der Grundlage eines gemeinsamen Konzeptes, sowie vereinbarter Strukturen und Aufgaben im Interesse der Kinder zusammen.

  • Regina Thinius, Fachdienst Finanzhilfen für Familien (Jugendamt), wird gemeinsam mit einem Team aus Kreisverwaltung und Praxis das Modell der Integrierten Kindertagesbetreuung (IKTB) in Potsdam-Mittelmark vorstellen. Die Erarbeitung von Qualitätsstandards in multiprofessioneller Zusammenarbeit aus Jugendhilfe und Schule und die weitere Strategie des Landkreises stehen dabei im Mittelpunkt. Umsetzungsstrategien und Erfolge werden dabei ebenso wie Herausforderungen auf inhaltlicher und strukturellen Ebene thematisiert.
  • Prof. Dr. Rauschenbach, TU Dortmund wird als langjähriger Experte der Ganztagforschung als critical friend die Umsetzung des Landkreises Potsdam-Mittelmark kontextualisieren und kommentieren.

Im Anschluss an das Praxisbeispiel richtet der Workshop seinen Blick auf die Fragen, wie es gelingt einen kindgerechten Ganztag zu gestalten und zu steuern, welche Rahmenbedingungen es braucht für eine partnerschaftliche Kooperation zwischen den pädagogischen Fachkräften aus Schule und Kindertageseinrichtung und welche Rollen dabei das Jugendamt und die Schulaufsicht übernehmen.

Im Zuge gesellschaftlicher Veränderungsprozesse gilt es, die soziale Teilhabe der Menschen vor Ort zu stärken. Die kulturelle Bildung stellt dabei einen zentralen Baustein für die kommunale Bildungsgestaltung dar. Sie unterstützt die Bewältigung von Herausforderungen im formalen Bildungssystem, in der Arbeitswelt und im gesellschaftlichen Zusammenleben, indem sie Akteur*innen vor Ort vernetzt und mit weiteren Bildungsthemen zusammengedacht werden kann.

  • Antje Materna (Projektleitung, Fachstelle Kulturelle Bildung im kommunalen Bildungsmanagement, Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e.V.) wird die Handlungs- und Gestaltungsspielräume kultureller Bildung auf kommunaler Ebene sowie die Möglichkeiten der Zusammenarbeit im bundesweiten Fachnetzwerk (Transferinitiative) aufzeigen. Zudem wird Frau Materna Querbezüge zu anderen Themen herstellen, um die Relevanz der kulturellen Bildung für eine wirkungsvolle Gestaltung von Bildungsangeboten vor Ort zu verdeutlichen.
  • Lion Hartmann (Koordinator kulturelle Bildung, Burgenlandkreis) gibt einen Einblick in die Gestaltung der kulturellen Bildung im Burgenlandkreis. Dabei zeigt er auf, wie Akteur*innen aus dem Bereich der kulturellen Bildung wirkungsvoll zusammenarbeiten können, welche Relevanz ein Selbstverständnis für kulturelle Bildung hat, wie eine analog-digitale Vernetzung umgesetzt werden kann und welche Strategien der Landkreis für die kulturelle Bildung entwickelt hat.

Nach den Impulsen richten wir gemeinsam den Blick auf die Frage, wie interne und externe Kooperationen eine wirkungsvolle Gestaltung der kulturellen Bildung unterstützen können, welche Formen der Zusammenarbeit es braucht und welche Herangehensweisen sich für das kommunale Bildungsmanagement ergeben.

Die Kooperation der Systeme Schule, Jugendhilfe und Eingliederungshilfe eine der Gelingensbedingungen zur Entwicklung eines inklusiven Schulsystems. Ein Handlungsfeld ist dabei die Schulbegleitung. Die Jugendhilfe und die Eingliederungshilfe leisten bedeutsame und wachsende Beiträge dazu, dass Schülerinnen und Schüler mit (drohender) Behinderung an einer wohnortnahen allgemeinen Schule lernen können.

Welches Potential regionale Ansätze zur Bündelung von Leistungen der Eingliederungshilfe am Ort Schule haben und wie diese im Rahmen des kommunalen Bildungsmanagements geplant werden können, wird in diesem Workshop verdeutlicht.

  • Claudia Buschner, Leiterin der Fachstelle inklusive Kinder- und Jugendhilfe bei kobra.net informiert in ihrem Impuls über den Stand der Schulbegleitung im Land Brandenburg und stellt Modelle zur Poolbildung bei der Schulbegleitung vor.
  • Ausgangspunkt und Herangehensweise an die Einführung der Poollösung von einem kommunalen Praxisprojekt werden vorgestellt und Umsetzungserfahrungen mit den Workshopteilnehmerinnen und -teilnehmern geteilt.

Gemeinsam gehen wir der Frage nach, wie Schulbegleitung als Leistung der Jugendhilfe und der Eingliederungshilfe in Kooperation mit der Schule bedarfsgerecht, wirksam und planbar für alle Beteiligten gestaltet werden kann.

Anmeldung

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